Was hat Papier mit digitalen Standards zu tun?

100 Jahre DIN

Design
Von Silja Becker
199 Jahre DIN

Bei der Abkürzung DIN denken die meisten von uns vermutlich an Papier und seine unterschiedlichen Formate – DIN A4, DIN A5, DIN A0 und weitere. Dabei steht DIN eigentlich für das Deutsche Institut für Normung, das als einzige nationale Standardisierungsorganisation die gemeinsame Erarbeitung von Normen ermöglicht. Hierfür wirken Hersteller, Verbraucher, Prüfinstitute und andere Instanzen aus Handel, Industrie und Wissenschaft mit und verfolgen festgelegte Grundprinzipien – zum Beispiel achten sie auf Anwendungsfreundlichkeit, Transparenz, Widerspruchsfreiheit, Einheitlichkeit und Internationalität. 

Doch zurück zu den Papierformaten, denn diese dürfen sich heute feiern lassen: Am 18. August 1922 wurde die Norm “DIN 476 Papierformate” veröffentlicht und somit ist heute bereits ihr 100. Geburtstag! Die damals in der Norm festgelegten Formate passen auch gegenwärtig in jeden Drucker, Kopierer und Ordner, denn sie haben sich als Standard in den meisten Teilen der Welt etabliert. Der Einflussbereich der Formate geht dabei weit über die Maße von Papier hinaus – beispielsweise werden die Größen von Plakatwände, Litfaßsäulen, Schreibtischschubladen und Briefhüllen ebenfalls an die Vorgaben angepasst. Die Gründe für die Normung von Papierformaten sind dabei vielfältig: Durch einheitliche Größen lassen sich zum Beispiel Dokumente im Büro leichter ordnen und Ressourcen sparen, da kein Papier zugeschnitten werden muss. 

Als Digitalagentur halten wir uns zwar vorrangig in der Online-Welt auf, kennen die DIN-Formate aber selbstverständlich trotzdem wie unsere linke Hosentasche – falls Auftraggebende neben ihrer Website auch mal Flyer, Plakate oder andere Printprodukte benötigen, sind wir bestens vorbereitet. Vorgegebene Formate gibt es übrigens auch im digitalen Bereich zur Genüge – zum Beispiel für Instagram-Storys, Avatarbilder oder Tiktok-Videos. Im Gegensatz zu den 297 auf 210 Millimeter großen A4-Blättern haben aber leider nicht alle Laptops, Tablets und Smartphones identische Maße. Das führt in unserer Online-Welt zu neuen Herausforderungen, die jedoch durch die Festlegung digitaler Standards gelöst werden können. 

Bei nova nutzen wir daher beispielsweise das Bootstrap-Grid, um digitale Inhalte auf Websites und in Apps für alle Geräte problemlos anpassen zu können. Bei Bootstrap wird das Layout in ein Gestaltungsraster aus zwölf Spalten aufgeteilt, in dem Elemente wie Buttons, Texte und Bilder strukturiert angeordnet werden. So werden zum Beispiel auf einem großen Gerät sechs Bilder nebeneinander angezeigt, während auf einem kleineren das Layout automatisch derart angepasst wird, dass nur noch drei Bilder nebeneinander zu sehen sind. Dieser digitale Standard schafft für Nutzende das bestmögliche und angenehmste Erlebnis auf einer Website – egal, auf welchem Gerät sie aufgerufen wird. 

Und so folgen wir auch nach 100 Jahren Papierformate-Norm auf digitaler Art und Weise der DIN-Tradition: indem wir für Standards sorgen, die nicht nur Ressourcen schonen, sondern Online-Erfahrungen intuitiver und einfach besser machen.

Silja Becker
Silja BeckerProject Owner
Silja Becker
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